Pflanzen und Hausmittel bei einer Erkältung
Mit dem ersten Herbststurm weiß es nun jeder, die feucht-kalte Jahreszeit naht in riesigen Schritten und damit auch die Häufigkeit der Erkältungen und der Ansturm der Grippeviren. Wer in den Monaten zuvor bereits seine Immunabwehr aufgebaut hat, wird oftmals mit weniger lästigen Symptomen zu kämpfen haben. Nur wie baut man sein Immunsystem auf und was kann ich tun, wenn mich eine Erkältung oder gar eine Grippe erwischt?
Seien wir zunächst doch ehrlich, eine Erkältung, wie auch eine Grippe, benötigt nun mal seine Zeit bis alle Symptome verschwunden sind. Die Entscheidung aber, ob diese mit chemischen oder pflanzlichen Mitteln geschieht liegt ganz bei Ihnen. Aber eventuell sind Sie auch unsicher, welche Pflanzen hilfreich sind und wie Sie diese für sich gewinnbringend einsetzen können. Genau darüber möchte ich Sie nun informieren.
Pflanzliche Hilfe und Tee bei einer Erkältung
Eine Erkältung kündigt sich meist mit kratzenden Schluckbeschwerden an, sehr unangenehm und lästig. Bei Halsschmerzen gibt es die Kamille, den Salbei, die Zitrone oder Fichte & Tanne die eingesetzt werden können.
Eine Kamillentinktur wirkt entzündungshemmend bei einer Erkältung. Geben Sie 3-5x täglich 5-15 Tropfen in ein Glas mit Wasser und gurgeln sie mit dieser Lösung.
Aus dem Salbei wird ein Tee gekocht. Geben Sie dazu 2 Tl Kraut in eine größere Tasse und brühen ihn heiß auf. Lassen Sie den Salbei-Tee zirka zehn Minuten ziehen und seihe Sie danach ab. Mit dem Tee können sie nun mehrmals am Tag den Mund ausspülen und auch gurgeln. Er wirkt entzündungshemmend und desinfizierend.
Wer im Frühjahr fleißig war und Tannen- oder Fichtenspitzensirup hergestellt hat, kann ihn nun hervorragend einsetzen. Mehrmals täglich einen halben Teelöffel voll langsam im Mund zergehen lassen und/oder den Sirup mit in den Tee hinein und trinken. Eine sehr angenehme und leckere Prozedur.
Zusätzlich können Sie mit Zitronenwickel den Halsschmerzen Linderung verschaffen. Dazu geben sie den Saft einer halben Zitrone in eine Schüssel mit warmem Wasser. Tränken Sie ein Leinentuch darin und legen Sie es sich um den Hals, wobei der Nacken frei gelassen wird. Zirka dreißig Minuten sollte dieser Wickel einwirken, wobei sie ihn zwischendurch immer mal erneuern können.
Pflanzliche Hilfe bei Schnupfen
Nach dem Halsweh folgt der Schnupfen. Wenn die Nase noch nicht vom vielen Schnauben sich entzündet hat hilft es etwas ätherisches Minzöl (nicht bei kleinen Kindern!) unter die Nase zu geben und somit die Nase etwas freier zu bekommen. Bewährt hat sich hier aber die gute alte Meersalzlösung, welche erleichternd den Schleim hinausbringt.
Pflanzliche Hilfe bei Husten
Sind Sie nun beim Husten angelangt, so haben Sie mehrere Möglichkeiten ihm mit pflanzlichen Mitteln entgegen zu wirken. Beim Hustenreiz hilft auch hier der Tannenspitzensirup, wenn man ihm im Mund zergehen lässt. Ist der Husten aber erstmal voll in Gange benötigen Sie Pflanzen, die das Abhusten erleichtern und entschleimend wirken.
Das Küchenkraut Thymian hilft hier prima. Geben Sie dazu 1-2 Tl des Krautes in eine große Tasse und überbrühen sie dies mit heißem Wasser. Nach zehn Minuten abseihen und schluckweise trinken. In dem Tee, den sie dreimal täglich trinken können, geben sie Honig oder Tannenspitzensirup hinzu. Sehr beliebt auch hier der Spitzwegerich-Sirup. Falls Sie übers Jahr nicht dazu gekommen sind einen solchen selbst herzustellen können Sie diesen auch in ihrem Discounter erwerben.
Ein uraltes Hausrezept ist auch der gute alte Zwiebelsaft. Nur keine Scheu vor dem Geruch, denn seine Wirkung ist enorm. Dazu nehmen sie zwei bis drei große Zwiebeln, welche klein gerieben oder noch besser püriert werden zu einem Brei. Geben Sie Honig (es geht auch Zucker) hinzu und vermischen alles sehr gründlich. Der Ansatz muss nun einige Stunden ziehen, aber bald bildet sich der erste Saft. Davon nehmen sie 4-5x täglich einen Teelöffel voll ein. Das fördert die Entschleimung der Lungen.
Das Ergebnis werden Sie bald positiv spüren. Sehr beliebt bei Husten auch der Huflattich. Diese Heilpflanze blüht im zeitigen Frühjahr. Aus den Blüten und aus den später kommenden Blättern lässt sich zur Bekämpfung des Hustens eine Tinktur oder ein Sirup herstellen.
Pflanzliche Hilfe für das Immunsystem
Während dieser ganzen Zeit helfen ihn aber noch weitere tolle Pflanzen ihr Immunsystem wiederaufzubauen. Beeren vom Holunder, vom Schlehdorn oder dem Aronia Strauch bringen eine Unmenge an Vitaminen mit sich, der als Saft getrunken wird. Hier empfehle ich Ihnen einfach über den Tag verteilt immer mal ein Schluck zu sich zu nehmen.
Der Holundersaft schmeckt auch sehr gut, wenn man ihn erwärmt und dann mit Honig schluckweise trinkt. Die Cranberrys und Gojibeeren können Sie im Herbst selber trocknen und dann später immer mal nebenbei naschen.
All diese Zutaten, wie auch frischen Ingwer können Sie aber auch käuflich erwerben. Ingwer wirkt sehr schweißtreibend auf dem Körper. Trinken Sie ihn als Tee, indem Sie zwei bis drei Scheiben pro Tasse heiß überbrühen. Nach fünf Minuten können Sie diesen Tee schluckweise trinken. Das wirkt besonders gut bei Fieber.
Wer dennoch mit einer fiesen Grippe flach liegt, sollte zum Lapacho Tee greifen. Lapacho ist ein rosablühender Baum aus Südamerika. Seine Rinde bringt eine Vielzahl von Mineralstoffen und Spurenelementen mit sich und wirkt dazu antibakteriell und antiviral. Dieses natürliche Antibiotikum unterstützt Ihren Körper sich besser zur Wehr zu setzen und füllt ganz nebenher eventuell leer geräumte Speicher von Mineralstoffen und Spurenelementen wieder auf.
Im Mittelalter, wo man sich vor Ansteckung schützen wollte, wurden Krankenzimmer mit Kräutern ausgeräuchert. Das ist gar nicht so abwegig und half wirklich. Meist nahmen sie dazu den Salbei oder Rosmarin. Der Rauch dieser Kräuter wirkt desinfizierend.
Nun, die kalte Jahreszeit liegt noch vor uns. Bewegen Sie sich reichlich an der frischen Luft, essen sie Obst und Gemüse der Region und lassen Sie sich nicht von der Vorweihnachtszeit stressen.
Ein gutes Buch bei Kerzenschein mit einem tollen Tee bringt Entspannung. Hier empfehle ich Ihnen Pflanzenbücher, besonders das große Buch „Was nicht nur Kräuterhexen wissen sollten“, wo Sie all diese Rezepte zur Erkältungszeit finden.
Aber auch wenn all diese wundervollen Naturmittel sehr hilfreich sind und Beschwerden lindern können ... im Zweifelsfall, bei lang anhaltenden Beschwerden oder gar einer echten Grippe sollten Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen.
In diesem Sinne … kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit.
Autorin: Haideè Zindler