Die wunderschönen gelben Blüten vom Rainfarn leuchten im tristen Grün förmlich hervor. Er ist zahlreich vertreten und hat auch andere Namen wie Blitzkraut, Dreifuß, Donnerkraut, Drüsenkraut, Jesuswurz, Muttergottesrute, Regenfan, Revierblume, Totenkraut, und Unsterblichkeitskraut. Seine Wuchshöhe kann bis zu 1,50 Meter erreichen. Der Rainfarn symbolisiert die Unsterblichkeit. In Ägypten benutzten sie die Pflanze zum einbalsamieren ihrer Mumien. Der Rainfarn enthält nämlich Gerbsäuren, die den Körper vor Verwesung schützen. Im Mittelalter wurde der Rainfarn sehr oft gegen innerliche Würmer verwendet, welches man aber bitte nicht an sich oder anderen versuchen sollte!!!
VORSICHT: Der Rainfarn ist stark giftig!
Aus dem Rainfarn kann man also keine bekömmlichen Zaubertränke herstellen, aber er ist eine beliebte Zutat zum Räuchern. Dazu sammelt ihr die Blätter und Blüten lasst sie trocknen. Beim verräuchern bringt der Rainfarn einen sehr kräftig krautigen Geruch mit.
Verräuchert wird er, um eine klare, reine Atmosphäre zu erhalten. Die wärmende Kraft die er dabei verströmt wirkt stärkend. Seine ätherische Energie hilft bei spirituellen Arbeiten in höheren Sphären zu kommen. Mit Rainfarn ist der Einlass ist die Anderswelt einfacher. Dies mag auch etwas an seiner Giftigkeit liegen. Mit dieser Pflanze habt ihr auch bei der Räucherung die Möglichkeit „Danke“ zu sagen. Versucht es mal, wenn ihr auf der Reise in die Anderswelt seid und dort euren Ahnen dankt. Der Rainfarn unterstützt diese Geste sehr und bewirkt dann manchmal Wunder.
Verräuchert wurde der Rainfarn in früheren Jahrhunderten gegen Insekten, Flöhe und anderen Ungeziefer und dies mit Erfolg. Allerdings wurde dies nach und nach wegen seiner Giftigkeit eingestellt. Also bitte insgesamt nur mit Vorsicht verräuchern!!!
Den Rainfarn als Färberpflanze genutzt ergibt es ein wunderschönes Gelb.
Trocknet man einige kleine Sträuße lassen sie sich gut in Schränken hängen, wo es die Motten vertreibt bzw. erst gar nicht hineinlässt.
Früher verwendeten die Kinder die Blüten als Spielgeld, weil sie wie Güldene Knöpfle aussehen.
Das Kraut der Pflanze wurde auch als Abwehrstoff in Särge gelegt oder gleich mit den Leichentüchern umwickelt.
Auf dem Acker machten sich die Bauern den Rainfarn zu Gute, um damit den Befall der Kartoffelkäfer zu minimieren. Denn steht der Rainfarn zwischen diesen Pflanzen, so fällt eine Plage 60-99 % weniger aus. Das ist ein enormes Ergebnis!
Die Viehbauern kochten einen Sud aus der Pflanze und behandelten ihre Rinder damit, damit es sie vor Fliegen schützt. Im Hühnerstall wurde Rainfarnsträuße gegen die Milben aufgehangen.
Die Imker beruhigten mit ein paar Blättern ihre Bienen im Stock.
Als
natürliches Insektizid wurden 100g vom getrockneten Rainfarn genommen. Die Blüten und Blätter wurden zuvor vom Stiel entfernt. Dazu kommt ein Liter Wasser. Das Ganze wird aufgekocht und weitere
dreißig Minuten weiter köcheln gelassen. In dieser Zeit lösen sich die Bitterstoffe aus der Pflanze sowie die ätherischen Öle. Danach abkühlen lassen und durch ein Sieb abseihen. Aufbewahrt wird
der Sud in einem Schraubglas und ist auch über Monate noch verwendbar. Aber nicht pur anwenden. Verdünnt den Sud mit Wasser. Je nach Befall ist die Mischung leicht oder stark verdünnt. Bei einem
leichten Befall verdünnt man mit ein Teil Sud und zehn Teile Wasser, bei stärkerem ein Teil Sud und sechs Teile Wasser. Die Mischung kommt in eine Sprühflasche und damit könnt ihr eure
verfallenen Pflanzen besprühen.
Wer im Sommer viele Mücken im Zimmer hat kann sich auch da ein Sträußchen von hinhängen.
Verschenkte man einen Rainfarnstrauß, so bedeutete dies in der Blumensprache: „Ich erkläre dir den Krieg!“.
© Text und Bild by Haideé Zindler
Rainfarn findet ihr hier auch in meinem Räucherbuch wieder.