Heute ist bei mir Jiaogulantag. Denn meine rankenden Pflanzen haben sich so prächtig entwickelt, dass ich mir vorgenommen habe, sie ein zweites Mal in diesem Jahr zu stutzen und die Blätter zu trocknen.
Normalerweise kommt die Pflanze aus Asien und ist dort sehr beliebt. Sie gehört zur Kürbisfamilie und die Blätter haben pur gegessen auch einen Geschmack ähnlich Gurkenschale. Die Menschen in China trinken ihn als Tee, gerne vor oder auch nach getaner Arbeit, was anregend auf sie wirkt.
Aber auch in den japanischen Regionen, wo übrigens die Pflanze „Kraut der Unsterblichkeit“ genannt wird, wird sie als Tee- und Gemüsepflanze sehr geschätzt. In den letzten Jahren kam die Pflanze auch in die unsrige Region und erlebt einen wahren Karriereboom. Sie enthält, obwohl sie nicht der gleichen Gattung wie der Ginseng angehört, doch viele gleiche Inhaltstoffe.
Was mache ich nun mit den Blättern?
Frisch könnt ihr einen Tee daraus kochen. Für eine Tasse (250ml) reicht 1Tl voll aus. Lasst ihn nur kurz ziehen. 3 Minuten sind ausreichend. Des Weiteren könnt ihr die frischen Blätter gleich vor Ort naschen. Je nach Größe auch mehrere. Was auch lecker ist, die frischen Blätter auf eine Butterstulle. In Salaten passen sie ebenfalls gut rein. Habt ihr ausreichend Jiaogulan, dann nehmt was ab und trocknet sie. So habt ihr was für den Winter und könnt die Blätter auch gerne mischen mit der Brennnessel oder gebt etwas Ingwer dazu.
Die Wirkung der Pflanze ist eher ausgleichend auf dem Körper. Es reguliert und unterstützt, es beruhigt die Nerven und gibt euch Kraft für den Tag. Regelmäßig genommen stärkt er so das Immunsystem. Seine antioxidative Wirkung macht jung. Natürlich ist die Pflanze nun auch zur Hoffnung für viele Krebspatienten geworden. Ich denke, alles was das Immunsystem stärkt, ist gut.
Die Pflanze ist leicht zu halten und zu ziehen. Die Ableger können auch in Blumentöpfen gezogen werden. Im Sommer geht es raus, aber nicht in die pralle Sonne. Halbschatten gefällt der Pflanze gut. Diese ist zwar auch winterhart, nur deutsche Fröste liebt sie nicht so besonders. Obwohl geschrieben steht, sie kann bis -18°C überwintern, schaffen es dann einige doch nicht so. Ich stelle sie im Schuppen und lege Zweige vom Nadelbaum drüber. Das reicht. Ab und an im Winter mal etwas Wasser geben, nicht viel. Zeitig im Frühjahr treiben aus der Erde die neuen Sprösslinge, die sich schnell nach oben ranken. Hier aber aufpassen, nicht gleich den Frostnächten aussetzen. Wer das beherzigt, erhält starke Pflanzen mit großartigem Wuchs, der sogar Sichtschutz bieten kann.
(c) Text & Bilder by Haideé Zindler
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Pflanzen des Kräuter- und Gemüsegartens bestimmen