Frischer, als zu dieser Zeit jetzt werdet ihr den Frauenmantel nicht bekommen. Herrlich blüht er und ist nicht nur schön anzusehen im Blumengesteck, sondern hat auch so seine Heilwirkungen. Sein Anwendungsbereich ist groß.
Anderer Name: Frauentrost, Muttergottesmantel, Perlkraut, Weiberkittel, Wundwurz
Vorkommen: Europa: Deutschland; Asien, Afrika, Nordamerika
Aussehen: Der mehrjährige Frauenmantel kann eine Wuchshöhe von bis zu fünfzig Zentimetern erreichen. Die Wurzel treibt mehrere Stängel aus, an denen gefaltete Blätter wachsen. Diese Blätter haben sieben bis elf Lappen und sind am Rand gezahnt. In der Mitte dieser Blätter sammelt sich oft ein Tautropfen, der wie eine Perle am Blatt verhaftet. Die Blüten sind klein und gelblich und wachsen in Trugdolden.
Verwendete Teile: Kraut
Vorsicht: Das Kraut nicht während der Schwangerschaft/Stillzeit einnehmen!
Mit dem Kraut des Frauenmantels lässt sich eine Tinktur herstellen die bei Schlafstörungen, bei leichten Depressionen, Niedergeschlagenheit, Unwohlsein, aber auch bei Wechseljahrsbeschwerden, Hitzewallungen, Gereiztheit und Kopfschmerzen hilft. Wickel & Kompressen helfen bei Geschwüren, Schnitt- und Schürfverletzungen und es soll sogar den Busen straffen. Desweiteren könnt ihr Bäder, Mundspülungen und Dampfbäder mit dem Kraut genießen. Frauenmanteltee kennen bestimmt schon viele von euch.
Aber auch beim Räuchern spielt der Frauenmantel eine große Rolle. So benutzt man ihn gerne bei Ritualen mit besonderen Frauenthemen. Dabei hilft er Frauenmantel die weiblichen Aspekte zu finden und das Weibliche zu manifestieren. Gerne wird es zu Initiationen verräuchert oder in einem Ritual zu Ehren der Mutter Erde.
Im Volksglauben hatte die Pflanze einen hohen Stellenwert. Die Menschen erzählten sich, dass die Naturgeister sich mit dem Tautropfen auf dem Blatt waschen würden. Die Alchemisten verwendeten das Kraut früher, um die Geheimnisse zu lösen, auf die andere schließlich nicht kamen. So wurde die Pflanze zum „Stein des Weisen“ und aus dem wundervollen Wassertropfen wurde so manch Elexier gezaubert.
(c) Text & Bilder by Haideé Zindler
Das Kräutlein treibt ein rundes Blatt
Wie keines ringsherum es hat.
Mit zierlich eingekerbtem Rand
Ist für den Tau es angespannt,
Recht als ein Schälchen hingestellt,
in welches Perl`auf Perle fällt.
So hebt es auf des Himmels tau,
der niedersinkt auf Flur und Au`,
Manch Elflein gegen Morgen kommt,
das dürstet, dem zu trinken frommt,
Schöpft aus dem Schüsselchen und spricht:
Ein bessres Labsal gibt es nicht
(Johannes Trojan)